Seide

2025-06-19

Ist Seide unethisch & Halal?

Diese Frage sollte jeder Konsument und auch nachhaltige Mode-Marken in Betracht ziehen.

Die Tiere, darunter auch die Seidenspinner, werden lebendig in ihren Kokons gekocht. Einige dürfen später schlüpfen, um sich fortzupflanzen. Die Zahl der Seidenspinner, die dabei getötet werden, ist enorm, da für nur 200 g Seide rund 2950 Kokons benötigt werden.

Warum wird dieser grausame Prozess durchgeführt?

Ein ausgewachsener Falter würde beim Verlassen des Kokons die Struktur des Seidenfadens beschädigen, indem er ihn mit einem speziellen Sekret aufweicht. Um dies zu verhindern, werden die Larven vor dem Schlüpfen in heißen Dämpfen oder mit Wasserdampf getötet.

Der Seidenspinner
Dieser wird gezielt für die Eiablage und Zucht in der Seidenproduktion gezüchtet. Durch Überzüchtung sind die Schmetterlinge so krankhaft verändert, dass sie kaum noch fliegen können und äußerst anfällig für Krankheiten wie Pilz- oder Bakterieninfektionen sind.

Die Puppe
Normalerweise durchläuft die Seidenraupe den natürlichen Entwicklungszyklus vom Ei über die Raupe zur Puppe und dann zum Falter. Doch in der Seidenproduktion wird dieser Prozess gewaltsam gestoppt, indem die Tiere in der Puppenphase getötet werden. Nur diejenigen, die für die Zucht von Nutzen sind, überleben die Seidenproduktion.

Der Kokon
Die Seidenraupe spinnt den Seidenfaden durch Drüsen im Mund und legt diesen in bis zu 300.000 Windungen um sich selbst, um ihren Kokon zu bilden. Der Tod der Tiere folgt in der letzten Phase dieses Prozesses, um die Seide zu gewinnen.

Das Brühbad
Normalerweise würde sich der Schmetterling aus dem Kokon fressen. Um jedoch zu verhindern, dass der Faden beim Schlüpfen zerstört wird, werden die Falter in ihren Kokons lebendig in heißem Wasser oder Dampf gekocht. Viele Tiere sterben im Todeskampf.

Alternative Materialien
Heute gibt es viele Alternativen zur Seide, wie z.B. Rayon aus Bambusfasern, Sojaseide, Tencel oder feine Polyesterstoffe. Beim Einkaufen sollten Sie die Etiketten genau prüfen, um sicherzustellen, dass keine Seide oder andere tierische Materialien verwendet wurden.